News von der Glarner reformierten Landeskirche

Fasnacht - Fastnacht

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26.01.2017
Im Jahresablauf folgt der turbulenten Fasnachtszeit die Fastenzeit. Die Passionszeit ist eine gute Zeit, um innezuhalten und zu sich selbst zu kommen.

Die Fasnachtszeit endet mit dem Beginn der Passionszeit, in der früher in vielen Haushalten gefastet wurde. Die mageren und fleischlosen Zeiten endeten jeweils am Karsamstag vor Ostern. Das Fasten hatte durchaus seine Bedeutung, weil die Vorräte erschöpft waren.

Die Tradition des Fastens ist auch heute noch nicht ganz ausgestorben. Beispielsweise essen viele Menschen am Freitag kein Fleisch, sondern Fisch. Zumindest der Karfreitag ist in vielen Häusern ein fleischloser Tag.

Die Fasten- und Passionszeit ist eine besondere Zeit, die ich nicht missen möchte. In der Fastenzeit besteht die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen, vielleicht das eine oder andere Event einmal zu verschieben oder über mich und meine Beziehung zu Gott und meinen Mitmenschen nachzudenken. Eine Zeit der Ruhe also, in der ich weniger «on tour» bin, mich also nicht künstlich ablenken lasse. Das ist gar nicht so leicht, will man doch nichts verpassen! Aber was verpassen wir eigentlich?

Was erwarte ich von Gott?

Das Leben geht seinen Lauf. Und bei einem ausgefüllten Terminkalender mit beruflichen und privaten Terminen, bleibt für das Wesentliche oft nicht genügend Zeit. Das finde ich schade.

Verzichten wir in der Fastenzeit bewusst auf etwas, dann haben wir doch die grosse Chance, uns Zeit für andere Dinge zu nehmen. Vielleicht beschäftigt uns die Frage, welche Erwartungen und Hoffnungen wir an Gott haben. Spielt er noch eine Rolle in unserem Leben, rechnen wir damit, dass er in unser Leben eingreift und uns hilft? Gerade die Passionszeit bietet auch die Gelegenheit, sich mit dem Leiden Jesu zu beschäftigen und Gott das eigene Leid zu klagen und nach dessen Sinn zu fragen. Gott kann die Tiefen des Leids ermessen, denn er hat mit seinem Sohn am Kreuz mitgelitten.

Ich bin überzeugt: Wenn wir unser Leben genau betrachten, dann werden wir feststellen, dass Gott bei uns ist, in jeder Lebenssekunde. Wir brauchen manchmal nur unsere Augen zu öffnen, und auf einmal werden wir seine Präsenz feststellen. Seine Zusage gilt: «Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen». (Jeremia 29, 13-14)

Der Segen eines Verzichts

Verzichten wir in der Fasten- und Passionszeit doch ab und zu auf die eine oder andere Ablenkung und suchen stattdessen nach ihm, dann werden wir die erstaunliche Erfahrung machen: Gott wird uns nahekommen!

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen die Erfahrung der Nähe Gottes.

Dagmar Doll / 31. Januar 2017

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