News von der Glarner reformierten Landeskirche

Kirchen: «Gerade jetzt für Sie da!»

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30.03.2020
Unter dem Titel «Gerade jetzt für Sie da!» lancieren die Evangelisch-Reformierte und die Römisch-Katholische Landeskirche des Kantons Glarus eine gemeinsame Aktion. Denn die Kirchen sind nach wie vor für alle da.

Auch wenn derzeit wegen des Corona-Virus kein Kontakt von Angesicht zu Angesicht möglich ist, sind die Kirchen nicht abgesagt. Gerade in dieser schwierigen Zeit der Bedrängnis setzen sie vermehrt auf Zeichen der Verbundenheit, Solidarität und Hoffnung. Zum Beispiel mit der ökumenischen Aktion, bei der jeden Donnerstagabend um 20 Uhr schweizweit Kerzen an den Fenstern Licht ins Dunkel bringen. Oder mit Live-Streams von Gottesdiensten.

Im Glarnerland bleiben die Kirchen offen und laden zur persönlichen Andacht, zum Gebet und zum Verweilen in der Stille ein. Die Pfarrämter sind telefonisch erreichbar und nehmen auch die Seelsorge in erster Linie telefonisch oder mittels anderer elektronischer Medien wahr. Und selbstverständlich stehen die Pfarrpersonen im Trauerfall für Beerdigungen im Familienkreis bei Einhalt der Bestimmungen zur Verfügung.

Vorläufige Erfahrungen der Pfarrämter

Überhaupt läuft viel in den Kirchgemeinden und Pfarreien. Dies hat eine Schnellumfrage des reformierten Dekans Peter Hofmann unter Konsultation des katholischen Dekanats ergeben. Welche Erfahrungen gab es bisher im Pfarramt unter dem Einfluss von Covid-19? Nachfolgend ein Auszug aus den Antworten.

«Ich leiste bewusst Öffentlichkeitsarbeit, indem ich für die Aushänge der Kirchgemeinde passende Sprüche und Gedanken heraus suche; gelegentlich positive WhatsApp-Nachrichten versende; einmal wöchentlich Fasten-Andachten in der Kirche auslege und sie auf der Homepage zur Verfügung stelle; anfangs April Trocken-Fasten-Suppe verschenke, die jetzt bei Brot für alle in Produktion sind; für Seniorinnen und Senioren einen besonderen Brief verfasse, vielleicht mit einer Kinderzeichnung von Unti-Kindern oder einer einfachen Grusskarte; für telefonische Erreichbarkeit während des Notstandes sorge und darum bemüht bin, sodass die Kirchenmitglieder wissen: Sie dürfen auch wegen scheinbarer Kleinigkeiten anrufen (für Auskünfte und für Seelsorge).

Ich führe mehr Telefongespräche mit Kirchenmitgliedern als sonst. Was ich dabei erlebe: Die Gespräche sind «inniger» und wesentlicher; man ist sich schneller vertraut, auch wenn man sich noch gar nicht kennt; ich erlebe starke, alte Menschen, die gut mit der Situation umgehen können.

Ich nutze die Zeit für persönliche Andacht, Vertrauen auf Gott hilft mir dabei am meisten; die fast kontemplativ anmutende Stimmung auf der Strasse unterstützt dies; mir Gedanken an einen Karfreitagsgottesdienst mit Übertragung im Netz zu machen.

Ich mache mir Gedanken zum Thema: Was ist jetzt wesentlich? Was tut mir gut? Und anderen vielleicht auch? Gibt es eine christlich-spirituelle Antwort auf den Ausnahmezustand?

Meine Kirchgemeinde hat den Beschluss gefasst, der Glückskette zu spenden; einem Ladenmieter vorerst einen Monatszins zu erlassen infolge Umsatzeinbusse.

Ich erkenne im Notstand eine unglaubliche kollektive Chance, selber zur Ruhe zu kommen.» (mitg.)

Infos: www.ref-gl.ch, www.kath-glarus.ch 

 

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