News von der Glarner reformierten Landeskirche

«Seriös spielen, aber nicht verbissen»

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27.04.2021
Bis heute fasziniert mich die Atmosphäre: Wir spielen seriös, aber nicht verbissen. In unserem kleinen Club begegnen sich Leute aus allen Generationen und Berufsfeldern. Ich begann schon als Teenager an mit Gott über alles zu reden, was mich beschäftigt.

David Lerch


Alter:
 51
Wohnort: Wallenwil
Beruf: Pfarrer
Kirchliches Engagement: Pfarrer in der Evangelischen Kirchgemeinde Münchwilen-Eschlikon
Mitgliedschaft: Go-Club Winterthur
Hobbys: wandern, bergsteigen, laufen, lesen, musizieren, zeichnen, Modellbau, Astronomie

 

Was gefällt Ihnen am Vereinsleben besonders?
Das Spiel «Go» kommt aus China und ist das älteste noch gespielte Brettspiel der Welt. Die Regeln sind simpel, aber das Spiel ist extrem komplex. Als Erstes beeindruckte mich die herzliche, bescheidene Art, mit der einige Vereinsmitglieder an den Spieltagen in Wil das bei uns wenig bekannte Spiel vorstellten. Danach durfte ich ein halbes Jahr auf Probe im Club mitmachen und schauen, ob «Go» etwas für mich ist. Bis heute fasziniert mich die Atmosphäre: Wir spielen seriös, aber nicht verbissen.

Was könnte man verbessern in Ihrem Verein?
Verbesserungspotenzial hat unser Spiellokal. Im Winter, wenn wir drinnen spielen, kann man von der Dunkelheit leicht schläfrig werden. Manchmal denke ich auch, dass wir mit einem systematischeren Training mehr Fortschritte machen könnten.

Welchen Beitrag kann Ihr Verein für die Gesellschaft leisten?
In unserem kleinen Club begegnen sich Leute aus allen Generationen und Berufsfeldern. Jeder kann mit jedem eine interessante Partie spielen. Alle können voneinander lernen, denn beim «Go»-Spiel hat man nie ausgelernt. So vereinen sich Würde und Demut.

Welche Rolle spielt der Glaube in Ihrem Leben? Können Sie dafür ein konkretes Beispiel nennen?
Eine prägende. Meine Eltern erzählten uns biblische Geschichten, schickten uns in eine Kinderstunde und in Lager. Ich lernte, dass wir mit Gott rechnen dürfen (und müssen). Ich genoss das gemeinsame Singen, Beten und Lernen in der Jugi und im Gottesdienst. So begann ich schon als Teenager, mit Gott über alles zu reden, was mich beschäftigt: Arbeiten, Erlebnisse, Fragen, Wünsche. Daraus hat sich im Lauf des Lebens vieles ergeben, meine Ehe zum Beispiel und mein Beruf.

Gibt es etwas, was die Kirche von Ihrem Verein lernen könnte?
Ja. Etwa, dass Jung und Alt selbstverständlich aufeinander zugehen und etwas miteinander machen. Oder die Gewohnheit, zu jedem Treffen mit einem Geist zu kommen, der offen ist, zu lernen – auch wenn man seit Jahren dabei ist. Und umgekehrt bereit zu sein, neue Leute persönlich und geduldig in ihrem Tempo einzuführen.

 

(Interview: Jana Grütter)

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