News von der Glarner reformierten Landeskirche

Hermann Huber: 70 Jahre im Dienst der Orgelmusik

von Dagmar Doll
min
30.10.2025
Hermann Huber hat als Organist im Grosstal Generationen geprägt. Am 9. November wird sein Wirken mit einem grossen Konzert in Linthal geehrt.

Von Pfarrerin Dagmar Doll

Die Liebe zur Musik bestimmt sein Leben und wurde Hermann Huber praktisch mit in die Diesbacher Wiege gelegt. Sein Vater beherrschte sieben Instrumente, von der Geige über Klavier, Trompete und Mandoline. Noch mancher Diesbacher mag sich erinnern, dass jeweils am Sonntagmorgen die Fenster vom Elternhaus weit offenstanden und Hermann Huber zusammen mit seinem Vater ein Sonntagskonzert zum Besten gab, das weithin zu hören war. Dabei ging es weniger um die Notenblätter als vielmehr um Improvisation. Eine sehr gute Lebensschule für den späteren Berufsmusiker. Vier Jahre lang ist Hermann Huber als Heranwachsender in die Klavierstunde gegangen, sich stets bewusst, dass es ohne Üben keinen Erfolg geben konnte. Danach wechselte er zur Orgel und erzählt noch heute stolz von seinem ersten Einsatz in der Kirche Betschwanden. Das ist 70 lange Jahre her.

Und wenn am 9. November in der Kirche Linthal ihm zu Ehren ein Konzert gegeben wird, dann wird auf 65 Jahre Tätigkeit für die Kirchgemeinden im Grosstal zurückgeblickt werden.  Aber die 5 Jahre ohne Anstellung vorher dürfen ruhig dazugerechnet werden, so der Organist schmunzelnd. In den gut 70 Jahren ist viel passiert. Lehrerseminar, Musikakademie, Primarschullehrer, Dirigent beim Männerchor Linthal, Spielkreis an der Glarner Musikschule, Gründer des Glarner Singkreises oder während 17 Jahren Leiter des kantonalen Singlagers für Lernende der Oberstufe.

Sechs Orgeln, fünf Kirchen

Eine Anekdote erzählt Hermann Huber aus seinen Lehrjahren: Im Lehrerseminar in Schiers gab es an jedem Morgen eine Andacht und oft war es so, dass er Huber erst zwei Minuten vor Beginn die Choräle genannt bekam, die heute auf dem Programm standen. Dies war nebst der Improvisation beim Musizieren mit dem Vater wohl die beste Schule für einen Kirchenmusiker, der dadurch für alle Eventualitäten gewappnet war. Als Organist begann er in Linthal. Dann schlossen sich die Kirchgemeinden des Grosstals zu einer Gemeinde zusammen: So war es nicht mehr nur die eine Orgel, sondern insgesamt sechs Orgeln in den fünf verschiedenen Kirchen, alle mit ihrem eigenen Charakter. Sie zu spielen und dabei auch den musikalischen Wandel der Kirchenmusik mitzuerleben, gehört wohl zu den Herausforderungen von Hermann Huber, denen er sich bis heute stellt.

Der Männerchor singt ABBA

Herrschte früher fast ausschliesslich klassische Orgelmusik bei Gottesdiensten und Konzerten vor, so sind seit einigen Jahren vermehrt auch volkstümliche, fröhliche und moderne Stücke gewünscht. Hermann Huber sieht das sehr gelassen: Wenn es etwas Aussergewöhnliches sein darf, dann verlangt er die entsprechenden Noten und erfüllt auch diesen Wunsch. Das passt zu seinem grössten Anliegen: der Harmonie innerhalb der Musik, aber auch privat – in beidem fühlt er sich gut begleitet. Hermann Huber ist im Grosstal durchaus eine Bekanntheit. Viele kennen ihn und schätzen sein Engagement. Und wenn am 9. November das Konzert stattfindet, dann wird es sicher die eine oder andere Überraschung geben. Eines steht wohl schon fest: Der Männerchor Linthal singt ABBA.  

Bild (Peter Zimmermann): Organist Hermann Huber

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