News von der Glarner reformierten Landeskirche

Hermann Hubers grosses Festkonzert in Linthal

von Swantje Kammerecker
min
12.11.2025
Volles Haus, ein VIP-Aufmarsch und zwei Stunden mitreissende Musik, Interviews und Reden: Der Männerchor Linthal und Überraschungsgäste bescherten Hermann Huber anlässlich seines 70-Jahr-Jubiläums als Organist ein rauschendes Festkonzert. Er war der unbestrittene Star.

„Wer ist alles zu Hermann Huber in die Schule gegangen?“ In der reformierten Kirche Linthal schnellen die Arme dicht an dicht empor. Das Publikum ist in Scharen gekommen, sogar die Stufen zur Empore sind belegt. Von da oben, wo die 41-jährige moderne Mathis-Orgel steht, die am Sonntag offiziell in „Hermann-Huber-Orgel“ benannt wurde (weil sie dank seiner Initiative eingebaut wurde), muss der drahtige Senior immer wieder zum E-Piano und zur historischen Kuhn-Orgel vorne eilen. Denn er ist nicht nur der Geehrte, sondern auch der Musiker, der alles wie eine Klammer zusammenhält. Aufgewachsen in Diesbach, ist er seit 70 Jahren an den Orgeln der heutigen Gemeinde Grosstal zu hören. Doch das von ihm heute gebotene Repertoire umspannt noch weit mehr – einen Zeitraum von 300 Jahren: vom alten Kirchenlied „Eine feste Burg ist unser Gott“ (mit volkstümlichen Einsprengseln) über Edward Elgars „Pomp and Circumstances“, Elvis Presleys „Can’t help falling in love“, dem Beatles-Hit „When I’m sixty-four“, Abbas „Money, money“ bis zum Schottisch. Schon lange bringt er Orgel und Volksmusik kreativ zusammen; deshalb bezeichnet ihn der als „Reiseleiter“, sprich Moderator engagierte Gemeindepräsident von Glarus Süd, Hansrudolf Forrer, auch als Glarner „Hannes Meier“.

Zu den Schülern des längst pensionierten, beliebten Lehrers und engagierten Musikers gehören nebst Forrer und dem halben Publikum auch Überraschungsgäste: So spielt das schon lange pensionierte „Echo vom Tödi“ nochmals auf. Handorgelspieler Kurt Albert erinnert sich an Huber als „besten Lehrer“. Später im Konzert singt Betty Legler mit dem Glarner Heimatlied ein berührendes Ständchen, eine Hommage an Huber. Sie hatte früher auch in seinem Orff-Orchester gespielt („sogar mit drei Schlegeln“), gesungen, improvisiert und fand so eine ideale „Spielwiese“ für ihre späteren musikalischen Höheflüge vor. Eine warmherzige Laudatio hält der junge Eventmoderator Florian Landolt: Seit ein paar Jahren begleitet der Trompeter im Duo mit Huber den Gottesdienst am 25.12. in Linthal und gibt jetzt auch mit ihm zusammen das „Trumpet Voluntary“ zu Besten. Seinem älteren Kollegen dankt er mit höchster Wertschätzung für das inspirierende musikalische Zusammenwirken. Und wünscht ihm, er möge wie die 31 kleinen Schildkröten Hubers locker mit einer Lebensspanne von 150 Jahren rechnen können, um noch lange zu muszieren. Ein offizieller Dank vom Kirchgemeindepräsidenten Daniel Sprüngli darf auch nicht fehlen, ebenso vom Präsidenten des Männerchors Linthal Hanspeter Toggenburger. Der Chor, welcher das Konzert mit immensem Aufwand organisiert hat, lässt ein reichhaltiges Programm erklingen: von klassischer Männerchorliteratur über den Rämlers-Hit "Bi im Glarnerland gebore" bis hin zum Chinesen-Marsch und Gospel. Für Abbas „Mamma Mia", vorgetragen als Gemischtchorlied, gibt zur Überraschung aller sogar der ehemalige Frauenchor Linthal ein Comeback. Als Chorleiterinnen wirken Mary Zahner und Vreni Zweifel-Bürgy.

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