Pressemitteilung zur Glarner Frühlings-Synode
Olivia Gmür, Heinz Blumer (beide Schwanden) und Jeremias Landolt (Glarus) legten als neue Synodale ihr Gelübde ab (Bild). Letzterer wurde zudem als neues Mitglied der Geschäftsprüfungs-kommission gewählt, deren fünfter Sitz seit letztem Herbst vakant war. Dekan und Pfarrer Peter Hofmann (seit 2011), Pfarrerin Iris Lustenberger (seit 2011) und der Synodale Hans Thomann (seit 2006) wurden vom Synodepräsidenten Andreas Hefti mit Präsenten und einer warmen Würdigung für ihre grossen Verdienste verabschiedet. Gerade im letzten Jahr leisteten sie für die Kirchenjubiläen in Ennenda (250 Jahre) und Schwanden (675 Jahre) Bedeutendes.
Nach der Eröffnung der Frühlingssynode im bereits sommerlich heissen Landratssaal übergab Synodepräsident Andreas Hefti das Wort an Peter Hofmann. Der scheidende Dekan legte mit dem Zitat «Ein Schiff liegt sicherer im Hafen, aber dafür wurde es nicht gebaut» nicht nur das Augenmerk auf seinen persönlichen Aufbruch zu neuen Ufern, sondern ermutigte auch die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Glarus, als Schiffscrew beherzt die Ruder in die Hand und Kurs aufs offene Meer zu nehmen. Andreas Hefti übernahm das Ruder und erinnerte an die Worte des Theologen Karl Barth: Es gelte, als Christenmensch immer wieder neu anzufangen, weiterzugehen auf dem Weg, den Gott zeige. Darauf verweise auch die Jahreslosung aus den Paulusbriefen «Prüft alles und behaltet das Gute» (1. Thess 5,21), welche dem Jahresbericht des Kantonalen Kirchenrates vorangestellt sei. Nach der Genehmigung der Rechenschaftsberichte des Kantonalen Kirchenrates und der Geschäftsprüfungskommission sowie der Jahresrechnung folgten weitere Traktanden mit zukunftweisenden Abstimmungen.
Die auf Januar 2026 geplante Fusion der Kirchgemeinden Bilten-Schänis, Mollis-Näfels und Kerenzen wurde, wie auch die Anpassung des Finanzausgleichs, mit eindeutigem Mehr gutgeheissen. Ebenso die Änderung der Kirchenordnung zur Wählbarkeit pensionierter Pfarrpersonen – letzteres vor dem Hintergrund eines erwarteten Mangels an Pfarrpersonen.
Eine grosse Herausforderung wird zukünftig der Unterhalt kirchlicher Liegenschaften sein. Mit diesem Thema hat sich der Kantonale Kirchenrat intensiv befasst – daraus resultierten zwei Anträge an die Synode. Während der Anschaffung und Einführung der Liegenschafts-Portfolio-Software «Status» klare Zustimmung zuteilwurde, wurde dem Antrag zur Auflösung des Baufonds nach längerer Diskussion eine Ablehnung erteilt. Dessen absehbar schwindender Bestand wird aber weiter ein Thema bleiben, das neue Lösungen braucht.
Zuletzt kam die Motion des Kirchenrats Ennenda zur Abstimmung, welcher die Revision des Punktesystems zur Konfirmation fordert. Kirchenratspräsident Sebastian Doll zeigte Verständnis für dessen Einlassung, dass Jugendliche im Konfirmationsalter zeitlich oft stark gefordert seien – gerade wenn sie eine Lehre beginnen. Doch die Flexibität des jetzigen Systems ermögliche genug kreative Lösungen und allenfalls könne man ein früheres Konfirmationsalter diskutieren, was aber ein anderer Ansatz wäre. Die Synode folgte seinem Votum und schrieb die Motion ab.
Fazit nach drei Stunden: Das Schiff Landeskirche ist gut unterwegs, mal bewegt es sich schneller, mal langsamer. Und es gilt immer wieder, den Kompass neu auszurichten – auf das Reich Gottes und das Leben seiner Menschen.
Pressemitteilung zur Glarner Frühlings-Synode