News von der Glarner reformierten Landeskirche
Bibelsprüche im Alltag

Wichtige Begleiter im Leben

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01.01.2023
Bibelsprüche, Losungen oder einfach Lebensmotto: Starke Worte können starke Leitlinien sein, oft ein ganzes Leben lang. Diese fünf bekannten Persönlichkeiten haben uns ihre wichtigsten Wortbegleiter verraten.

Carl Elsener, CEO Victorinox

Carl Elsener | Foto: zvg

Carl Elsener | Foto: zvg

«Sucht aber zuerst sein Reich
und seine Gerechtigkeit;
dann wird euch
alles andere dazugegeben.»

Matthäus 6, 333

«Dieses Bibelzitat war Richtschnur im Leben meiner Grossmutter und Patin und hat so auch für mich eine besondere Bedeutung erhalten. Mit dem Blick auf Gott und sein Reich – wenn wir Gott durch uns wirken lassen – kann viel Positives in und um uns geschehen.
Übrigens: Mit dem Blick auf das Kind in der Krippe – wenn wir uns öffnen für das Kommen Gottes in diese Welt – kann in und um uns Weihnachten werden.»

 

 

Sr. Doris Kellerhals, Oberin der Kommunität Diakonissenhaus Riehen

Sr. Doris Kellerhals. | Foto: Ramp/NZZSr. Doris Kellerhals. | Foto: Ramp/NZZ

«Denn der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.
Er hat dein Wandern durch diese grosse Wüste auf sein Herz genommen.
Vierzig Jahre ist der Herr, dein Gott, bei dir gewesen.
An nichts hast du Mangel gehabt.»

5. Buch Mose 2, 7

«Ich bin zu Beginn meiner Zugehörigkeit zur Schwestergemeinschaft auf dieses Bibelwort gestossen. Ursprünglich war ich Naturwissenschaftlerin und stand nun vor der Frage, ob ich noch Theologie studieren sollte. Der Vers gab mir den richtigen Impuls: Ja. Im letzten Jahr waren es 40 Jahre, seit meinem Eintritt bei den Diakonissen. In all dieser Zeit war ich mit diesem Bibelwort unterwegs, es bewegt mich, dass das Wort in Erfüllung gegangen ist. Ich hatte stets das Gefühl, dass Gott mich umsorgte. Ich erlebte in meinem Leben Wüstenerfahrungen, es gab grüne Oasen mit sprudelnden Quellen und auch Durststrecken. Das Bild der Wüste ist mir wichtig. Im letzten Jahr verbrachte ich 40 Tage in der Wüste Ägyptens. Das war ein eindrückliches Erlebnis. In der Bibel ist die Wüste der Ort, an dem Gott sich offenbart und Zeichen setzt, sei es als Wolken- oder Feuer-säule. Auch Jesus zog sich nach seiner Berufung in der Taufe für 40 Tage in die Wüste zurück. Für mich steht Wüste nicht für Kargheit, sondern für Konzentration und Gottes­bezogenheit. Hier spricht Gott.»

 

 

Christoph Eymann, ehemaliger Regierungsrat von Basel-Stadt

Christoph Eymann | Foto: Nars/BLZChristoph Eymann | Foto: Nars/BLZ

«Alle Dinge sind möglich dem,
der da glaubt.»

Markus 9, 23

«Als Knabe hatte ich wenig Selbstvertrauen, war schüchtern und bat bei für mich schwierigen ­Dingen oft meinen grossen Bruder um Hilfe. Mein Grossvater war ein feinfühliger Mensch. Kurz bevor er starb, sagte er zu mir: «Christoph, was andere ­können, kannst du zweimal so gut!» Seltsam, dass dann zwei Jahre später mein Pfarrer für mich den Konfirmationsspruch «Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt» aus­gesucht hat.»

 

 

Sarah-Jane, Sängerin

Sängerin Sarah-Jane | Foto: Zurbrügg
Sängerin Sarah-Jane | Foto: Zurbrügg

«Hilf dir selbst,
dann hilft dir Gott.»

Leitspruch von Sarah-Jane

«Ich bin nicht besonders religiös, aber ich habe diesen Spruch, der mich schon sehr lange begleitet und auf den ich mich immer verlassen konnte.
Seit ich auf der Welt sein darf, hatte ich grosses Glück. Was mir alles ermöglicht wurde, habe ich dankend angenommen und die Chancen genutzt. Ich bin eine Frau, die sich selber zu helfen weiss und somit Gott an ihrer Seite hat.
Wir alle auf dieser Welt sind für unser Leben selber verantwortlich, ein grosses Stück haben wir es selbst in den Händen. Es geht nicht immer von ganz allein, wir benötigen Hilfe. Aber ist dies nicht auch im Sinne Gottes? Und sind nicht gerade diese Hilfestellungen die Hand Gottes? Tja, man weiss es nicht ... Ich für meinen Teil bin damit bis jetzt gut gefahren.»

 

 

Ralf Schlatter, Autor und Kabarettist

Ralf Schlatter | Foto Grünenfelder
Ralf Schlatter | Foto Grünenfelder

«Siehe, meine Freundin, du bist schön;
schön bist du, deine Augen sind wie ­Tauben.
Siehe, mein Freund, du bist schön und lieblich.
Unser Lager ist grün.
Zedern sind die Balken unsres Hauses,
Zypressen unsere Wände.» 

Hohelied 1, 15–17

«So sollte es sein: Zwei sich liebende Menschen – hier ein Mann und eine Frau – auf Augenhöhe, verbunden miteinander und verbunden mit ihrer Mitwelt, mit Mutter Erde. Was für ein Gegensatz zum fatalen «Macht euch die Erde untertan!» des sogenannten «Herrn». Um mit dem Historiker Philipp Blom zu sprechen: Es braucht eine Revolution im Denken, um die Verbundenheit mit unserer Lebensgrundlage wiederzufinden und die Zukunft der im grossen Ganzen ja vernachlässigbaren Spezies Mensch zu erhalten.»

 

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