News von der Glarner reformierten Landeskirche

Schaltjahrkind

von Helena Golling
min
27.02.2024
2024 ist das erste Schaltjahr in vier Jahren - hätten Sie das gewusst? Für Menschen, die am 29.2. Geburtstag haben, ist das keine Neuigkeit. Helena Golling ist ein Schaltjahrkind und lässt uns an ihren besonderen Geburtstagen teilhaben.

Das Jahr 2024 ist für mich ein besonderes Jahr und der Monat Februar der interessanteste. Wieso? Weil ich vor 24 Jahren am 29. Februar zur Welt gekommen bin. Und diesen Tag gibt es nicht jedes Jahr, sondern nur jedes vierte, all ‘Schaltjahr’.

Manch einer hat mich schon gefragt, ob ich denn dann nur alle vier Jahre feiere? Da ich jedes Jahr ein Jahr älter werde, feiere ich auch jedes Jahr Geburtstag. In den Jahren zwischen den Schaltjahren suche ich mir aus, ob ich am 28.2., am 1.3. oder gleich an beiden feiere – gratuliert wird mir an beiden Tagen. Manche gratulieren mir am 28.2., da ich ein Februarkind bin, andere meinen, es bringe Unglück, vorher zu gratulieren, und nehmen den 1.3., also den Tag, der auf den 28.2. folgt. So oder so ist ein Plus der Schaltjahrkinder, dass sich die Leute den seltenen Geburtstag eher merken können.

Wissen Sie noch, wie und wo Sie ihren Geburtstag vor vier Jahren gefeiert haben? Oder vor acht, zwölf und 16 Jahren? Ich für meinen Teil weiss es. Denn wenn es den 29.2. gibt, so wie dieses Jahr, veranstalten wir ein grosses Fest oder unternehmen etwas Besonderes. An dem Tag, als ich vier Jahre alt wurde, besuchten wir das Technorama in Winterthur. Der Leiter des Technorama sprach im Plenum zu den Gästen über die Geschichte des Schaltjahres und fragte anschliessend, ob es unter den Anwesenden welche gäbe, die heute Geburtstag hätten? Er würde sie direkt zum gemeinsamen Essen einladen. Als einziges schnellte mein Ärmchen in die Höhe und ich bekam die Ehre, mit ihm dort ins Restaurant zu gehen. 

Vier Jahre später, 2008, waren wir am 29.2. zum Skifahren in Saas Fee. 2012 war ich an dem Tag im Unterricht der 2. Klasse der Kanti Limmattal in Urdorf. Zum Schulende brachten meine Eltern leckeres Essen und Trinken und wir feierten dort. Bis heute erfreue ich mich an der selbstgebrannten CD mit Liedern aus aller Welt, die mir mein Geographielehrer damals schenkte. 

Am 29.2.2016 war ich in Canterbury in meinem Austauschjahr in England. Als Überraschung kamen meine Eltern angereist und führten zwei Freundinnen und mich zum Essen aus. Ende Februar 2020 war mein Geburtstag das letzte Fest, das wir noch feiern konnten, bevor die ausserordentliche Lage ausgerufen wurde. 

Jetzt, vier Jahre später, freue ich mich riesig darauf, meine Studienkollegen und alten Schulfreunde an diesem Tag wiederzusehen. Und Ihnen, lieber Leser, lege ich ans Herz, jeden Ihrer Geburtstage zu feiern und zu geniessen, und doch alle paar Jahre etwas Besonderes zu unternehmen, an das sie sich noch lange erinnern können – auch wenn Sie ein normales Geburtsdatum haben.

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